Walter Aue*, María Cecilia Barbetta, Gaby Barg (1), Gaby Barg (2), Bommi Baumann, Walter Benjamin*, Pieke Biermann, Gisela Breitling, Christoph D. Brumme, Bernd Cailloux, Daniil Charms*, Charles Darwin* Tanja Dückers, Thomas Fuchs, Clemens Füsers, Kathrin Gerlof, Günter Grass*, Max von der Grün*, Lars Hackl, Gerald Hagemann, Bernd Harder, Katrin Hummel (1), Katrin Hummel (2), Oskar Huth*, Uwe Johnsen*, Nina Jäckle, Esther Kinsky, Christopher Kloeble, Birgit Theresa Koch*, Miriam Kwalanda*, Erich Kästner*, Krikor A. Melikyan, Salah Naoura, Hans-Joachim Neubauer*, Markus Orths*, Arno Orzessek, Kostas Papanastasiou*, Jes Petersen*, Edgar Allen Poe*, Bernd Polster, Grit Poppe, Askan Quittenbaum, Jannis Ritsos*, Jürgen Roth, Friedrich Rothe, Ina Rudolph, Jörn E. Runge, Fadi Saad, Johannes Schenk*, Volker Schlöndorff*, Klaus Schmeh, Kathrin Schmidt, Arno Schmidt*, Robert Seethaler, Henri Sinan Sorgec, Jürgen Tröster, Kurt Tucholsky*, Else Ury*, Jules Verne*, David Wagner, Lienhard Wawrzyn,
Lesungen
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Auf dem Bahnsteig S-Bahnhof Savignyplatz begrüßt Sie Ilonka Reiner
mit dem Gedicht
Der Schaffner
von
Jacques Prévert.
Ab 14:30 Uhr alle 2 Stunden.
Volker Schlöndorff*
"Licht, Schatten und Bewegung".
Autobiographie.
Hanser Verlag, 2008
(Eröffnung von Charlottenburg liest)
Mein Leben und meine FilmeMit großer Anschaulichkeit erzählt Volker Schlöndorff in dieser Autobiographie von seinem Leben und seinen Filmen. Von seiner Kindheit im Nachkriegsdeutschland und dem frühen Tod der Mutter; von seiner Zeit in französischen Internaten, die ihn zu seinem ersten großen Erfolg, dem "Törleß", inspiriert hat; von seinem politischen Engagement um 1968; von der Entstehung seiner Filme und von seinem Leben in Deutschland, Frankreich, Italien und Amerika. Er erzählt von seinen Freunden und Freundinnen, denen er liebevolle Porträts widmet, und von Schauspielern wie Alain Delon, Jeanne Moreau oder Mario Adorf. Entstanden ist mit dieser farbigen Lebens- und Werkbeschreibung ein Buch eines deutschen Künstlers, wie es spannender, nachdenklicher und unterhaltsamer kaum zu denken ist.
Volker Schlöndorff ist als Regisseur eine feste Größe und als Autor eine Entdeckung.
(Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.08.08)
* gelesen von Hermann Treusch, leidenschaftlicher Hesse, studierte in Marburg, ausgebildet in Berlin, Schauspieler, Regisseur und Intendant (1990-92 an der Freien Volksbühne Berlin) seit 1980 Mitglied der staatlichen Bühnen Berlins, über 30 Film- und Fernsehrollen, Hobby: vom Sohn verordnete Gartenarbeit.
Salah Naoura
"Das Geheimnis um Baldini".
für Kinder ab 8 Jahre.
Tulipan Verlag, 2009
mit Bildern von Katja WehnerWer ist der geheimnisvolle Blinde, der vor Kurzem in das alte Mietshaus eingezogen ist, in dem Toni mit seiner Mutter wohnt? Und woher kommt die seltsame Musik, die alle Nachbarn verzaubert? Schon bald ist Toni einem unglaublichen Geheimnis auf der Spur…
Edgar Allen Poe*
"Die Grube und das Pendel".
und andere ErzählungenMit den Augen kann der gefesselte Gegangene in seinem Verlies genau sehen, wie sich das Pendel, mit der messerscharf geschliffenen Sense, immer dichter auf ihn zu bewegt, um seinen Körper aufzureißen. Es ist die Leidensgeschichte eines Mannes, der von der Inqusition gequält wird und zu Tode kommen soll, die Edgar Allen Poe hochspannend erzählt. Hören Sie noch weitere schaurig-schöne Geschichten vom Meister des Gruselns.
* gelesen von Regina Rudnick, Theaterpädagogin und Schauspielerin. Sie begeistern Künstlerinnen der 20. Jahre. Sie spielte die Ausdruckstänzerin Anita Berber in dem gleichnamigen Film von Rosa v. Praunheim und las bei "Schöneberg liest" Gedichte von Mascha Kaleko sowie aus den Reiseberichten von Annemarie Schwarzenbach.
Kurt Tucholsky*
"Unser ungelebtes Leben".
Briefe.
Rowohlt Verlag, 1982
Briefe an MaryEs gibt keine Autobiographie von Kurt Tucholsky. Hier ist sie. In den Briefen an seine spätere Frau erzählt er die Geschichte einer Liebe und eines ganzen Lebens. Vom ersten zögernden "Schönes Fraulein darf ich es wagen", bis zum letzten großen Abschiedsbrief am Tage seines Selbstmords. Es ist aber nicht nur der private Tucholsky, dessen Persönlichkeit sichtbar wird, sondern auch der "Tucho", der mit spitzer Feder Welt und Menschen seiner Zeit skizziert. Diese Doppelheit ist das Aufregende der durch die Nazizeit geretteten Briefe.
* gelesen von Manfred Eisner, geboren in Berlin, Theaterengagements seit ca. 20 Jahren hauptsächlich in Berlin, 1999 Musicalengagement in Dortmund, arbeitet für Film und Fernsehen. Mitwirkung in ca. 20 Filmen, u.a: Helicops, Praxis Bülowbogen, Im Namen des Gesetzes. Literaturlesungen und Lesungen für verschiedene Rundfunkanstalten, 2001 Mitbegründer der Gruppe "Die Vorleser".
Tanja Dückers
"Jonas und die Nachtgespenster".
Bilderbuch.
cbj Verlag, 2008
Mit Zeichnungen von Nina Spranger,für Kinder ab 3 JahreAngst im Dunkeln? Dieses Gefühl kennt Jonas ganz genau! Über seinem Bett, unter seinem Bett wimmelt es nur so von Riesenpinnen, Regalmonstern und Schrankungetümen. Aber mit seinem Bruder Paul, der die Gespenster auch kennt,lernen wir die auch freundlichen Seiten der gemeinen Gespenster kennen!
Miriam Kwalanda, Birgit Theresa Koch*
"Die Farbe meines Gesichts".
Roman.
Eichborn Verlag, 2002
Lebensreise einer kenianischen FrauMiriam Kwalanda hat Glück gehabt. Geboren in der kenianischen Provinz, Straßenkind in Nairobi, Hure am Strand von Mombasa, erfüllt sich für sie der Traum vieler kenianischer Mädchen: Umworben von weißen Freiern entscheidet sie sich dafür, als Ehefrau eines "Stammgastes" aus dem Ruhrgebiet ins "reiche" Deutschland zu gehen. Damit hat ihre riskante Gratwanderung zwischen den Welten, zwischen Gewalt und Sex, Selbstmordversuchen und unbändiger Lebensfreude ein vorläufiges Happy End gefunden. Miriam Kwalanda und Birgit Theresa Koch erzählen mit authentischer Kraft, ohne Larmoyanz und mit schonungsloser Offenheit. Sie geben damit unserer westlichen Sicht auf die afrikanischen Verhältnisse eine neue Dimension.
* gelesen von Jürgen Tröster. Er absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und romanischen Literaturwissenschaft und schloss es mit einem Magisterexamen über Andy Warhol ab. Anfang der Achtziger Jahre drehte er zunächst auch eigene Filme, seitdem ist er überwiegend als Herstellungs- und Produktionsleiter sowie als Produzent tätig. Seine Arbeit führte ihn häufig nach Afrika, so z. B. bei Dreharbeiten zu Caroline Links Film "Nirgendwo in Afrika" oder "Die Weiße Massai" in Kenia.
Jürgen Roth
"Mafialand Deutschland".
Sachbuch.
Eichborn Verlag, 2009
Deutsche Politiker auf den Gehaltslisten der Mafia? In
seinem im Februar 2009 erschienenen neuen Buch zeigt Jürgen Roth
erstmals wie die kalabrische ’Ndrangheta oder die Russenmafia
Deutschland systematisch unterwandern. Der Autor zahlreicher Bücher über die organisierte Kriminalität wirft einen realistischen Blick auf die Mafia: "Denn Erpressung, Betrug, Raub, Bestechung, Bilanz- und Anlagebetrug, die Käuflichkeit von Politikern, Gewerkschaftsbossen und Bürokraten, Vetternwirtschaft und Ämterproporz, alle diese für die italienische Mafia typischen Merkmale sind bekanntlich in den deutschsprachigen Ländern nicht weniger präsent,als im Süden.
Krikor A. Melikyan
"Damals, und ein Koffer".
Erzählungen.
Das Arsenal Verlag, 2005
Krikor Melikyans Erzählungen mit dem Titel "Damals, und ein
Koffer" sind Erinnerungen eines langen Lebens in Berlin, an das
ganze Berlin vor und die Halbstadt West-Berlin nach dem Krieg,
die sich so gern kosmopolitisch gab, und doch etwas
Heimelig-Vertrautes darstellte. "Die Stadt kauerte in
Fensterhöhlen", während ihre Bewohner, changierend zwischen
Missmut und Begeisterung, Engagement und Müdigkeit, nächtelang in
Bars und Eckkneipen hockten und diskutierend so manche Nacht zum
Tag machten. Krikor Melikyan, Schauspieler und Regieassistent, der zum Ensemble des Schillertheaters unter Boleslav Barlog gehörte, fängt das Lebensgefühl von damals auf knappe, bildhaft-expressive, vergnügliche Weise ein, ein Blick zurück in selbstironischer Nostalgie.
Ina Rudolph
"Sommerkuss".
Erzählungen.
Verlag Neue Literatur, 2008
Sieben GeschichtenDies ist die erste literarische Veröffentlichung der vielseitigen Künstlerin. In den 7 Momentaufnahmen zeigt die Autorin Frauen und Männer in zerbrechlichen Beziehungssituationen. Mit wechselndem Blick auf ihre Figuren erzählt sie, sensibel und detailgenau ausgeleuchtet, von den Sehnsüchten der Menschen, deren Kommunikationsprobleme und -Ängste den Gang der Handlung bestimmen.
Warum wird ein Wort gesagt, warum das nächste? Warum steht einer auf, warum geht man weg? Unser unsichtbares Leben. Ich habe das Buch an einem ersten Tag eines Jahres gelesen und es hat mir den Sommer beschert, die Freude, die Neugier und die Lust genauer zu sein in meinen Beobachtungen. Ich war gern mit den Menschen zusammmen, die diese Erzählungen bevölkern.
(Corinna Harfouch)
María Cecilia Barbetta
"Änderungsschneiderei Los Milagros".
Roman.
S.Fischer Verlag, 2008
Änderungsschneiderei Los Milagros, Avenida Gascón, Buenos
Aires: Hier arbeitet die junge Mariana Nalo bei ihrer Tante
Milagros. Sie liebt die unzähligen bunten Garne in der
Schneiderei, die schillernden Flügel ihrer Schmetterlingssammlung
und Gerardo, der bis auf drei Postkarten spurlos in die USA
verschwunden ist. Nichts ist mehr, wie es war, als die schöne
Analía Morán auftaucht und in das Leben von Mariana Nalo
eintritt: Während sie Analías Hochzeitskleid ändert, scheint
Mariana immer tiefer in das Leben der anderen einzudringen, das
ihr fremd und merkwürdig vertraut ist. Ein Debüt voller
emotionaler Kraft und mitreißender Gefühle um zwei junge Frauen
und ein rätselhaftes Wunder namens Liebe.
Jürgen Tröster
"Samburukids".
Erfahrungsbericht.
Bei den Dreharbeiten zu „Die weiße Massai“ 2004 im
Samuburutal in Kenia lernte Jürgen Tröster Armut und mangelnde
Bildungsmöglichkeiten vieler Kinder dort hautnah kennen. Im Team
entstand spontan die Idee einigen Kindern langfristig eine
Schulausbildung zu ermöglichen. Boardingschools (Internate)
bedeuten in Kenia nicht nur Schule, sondern auch reguläres Leben
und Ernährung für die Kinder. Eine unentbehrliche Starthilfe in
ein auch so noch schwieriges Leben. Jürgen Tröster berichtet über
die Erfahrungen und Erfolge mit der Kinder-Hilfsinitiative
Samburukids.
Lienhard Wawrzyn
"Maxis Nächte".
Roman.
be.bra verlag, 2009
KriminalromanEine junge Krankenschwester wird Opfer eines brutalen Gewaltverbrechers. Die Obduktion ergibt, dass sie nicht an ihren Verletzungen starb, sondern an einer rätselhaften Lungenkrankheit. Als kurze Zeit später der mit dem Fall betraute Gerichtsmediziner tot zusammenbricht, und die Behörden seinen Körper unter Verschluss halten, wird Kommissar Max Talheim misstrauisch. Weitere Anzeichen einer geheimnisvollen Epidemie tauchen auf. Ein Pharmakonzern gerät ins Visier der Ermittler. Der BND schaltet sich ein. Handelt es sich um einen überraschenden und oft heraufbeschworenen terroristischen Anschlag? Die Folgen in einer Großstadt wie Berlin wären nicht auszudenken…
Henri Sinan Sorgec
"Das Geheimnis von Guangzhou".
Kinderbuch.
Hitit Verlag, 2008
Mit Illustrationen von Corinna NickelDer 14jährige Autor liest aus seinem Erzählungsband mit ganz verschiedenen Geschichten. Mal geht es phantastisch zu, wie in der Titelgeschichte, "Das Geheimnis von Guangzhou". Ein andermal ist ein Rätsel zu lösen um einen plötzlich verschwundenen Schulfisch, oder es wird abenteurlich wie in "Der Kidnnapper". Die Texte erschienen in deutscher und türkischer Sprache.
Kathrin Schmidt
"Du stirbst nicht".
Roman.
Kiepenheuer & Witsch, 2009
Helene Wesendahl, Schriftstellerin, findet sich im
Krankenhaus wieder, ohne Kontrolle über ihren Körper, sprachlos,
mit Erinnerungslücken. Ihr Weg zurück ins Leben konfrontiert sie
mit einer fremden Frau, die doch einmal sie selbst war. Wir
erleben die mühsamen Reha-Maßnahmen mit, die Reaktionen der
Familie, den aufopferungsvollen Einsatz ihres Mannes – und die
bruchstückhafte Wiederkehr ihrer Erinnrung. Was da zutage tritt,
konfrontiert Helene mit einem Leben, in dem sie sich kaum
wiedererkennt, und das vieles in Frage stellt, was in der neuen
Situation so selbstverständlich scheint. Sie entdeckt frühe
Brüche in ihrer Biographie, verdrängte Leidenschaften und aus der
Not geborene Verpflichtungen. Als ihr bewusst wird, dass ihr Herz
sich bereits auf Abwege begeben hatte und sie den Mann, der sie
jetzt so eifrig pflegt, eigentlich verlassen wollte, droht sie
den Boden unter den Füßen zu verlieren. Kathrin Schmidt gelingt das Erstaunliche: Sie macht den Orientierungs- und Sprachverlust nach einer Hirnverletzung erfahrbar und zeigt einen Weg der Genesung, der in zwei Richtungen führt, zurück und nach vorn.
Esther Kinsky
"Sommerfrische".
Roman.
Matthes & Seitz Verlag, 2009
Irgendwo am Rande der Welt und doch mitten in Europa
träumen Menschen von der Liebe und der Freiheit.
Esther Kinsky erzählt die betörende Geschichte eines drückend
heißen Sommers in einem ungarischen Feriendorf. Es ist auch die Geschichte
einer tragisch scheiternden Liebe, dort, wo sich im Rhythmus der Jahreszeiten
alles ändert und doch gleich bleibt.
Kathrin Gerlof
"Teuermanns Schweigen".
Roman.
Aufbau Verlag, 2008
Auf einer Waldlichtung treffen zwei Verirrte auf einander:
Markov, Mitte 30, der in der Stille eines nahen Dorfes seine
Dissertation vollenden will, und Teuermann, angeblich Vertreter
für Sicherheitsanlagen und Schlösser, der vor Geschichten fast
überquillt. So skurril die "Rahmenhandlung" beginnt: Aus der
Gegensätzlichkeit wird Abhängigkeit. Je widersprüchlicher und
mysteriöser die Geschichten werden, desto mehr will Markov davon
hören, als Gegenleistung für Kost und Logis. Doch im Kern der
Geschichten geht es um den Tod - vorausgesetzt, sie sind wahr
oder könnten es zumindest sein. Was wäre gewonnen, wenn, und was
verloren, wenn nicht? Gerlofs Roman ist ein raffiniertes Spiel
mit Fiktion und Realität, mit dem Erzählen und dem Fragen. Mit
dem Geschichtenerzähler Teuermann hält Gerlof auch den Leser in
schöner Abhängigkeit.
Bernd Polster, Askan Quittenbaum (Hrsg.)
"bauhaus design".
Sachbuch.
Dumont Verlag, 2009
Vom Bauhaus in Ihr Haus"bauhaus design" beschreibt einen Mythos der Moderne: Es ist der schillerndste Begriff der Design-Geschichte, deren Protagonisten sich gewiss nicht als "klassisch" verstanden und deren Ideen bis heute nachwirken. Weltweit gilt das Bauhaus als Avantgardestätte der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst. "bauhaus design" dokumentiert die Kinderstube des Industriedesigns und erzählt die Geschichten hinter den Produkten.
Schwer zu glauben, dass bis heute keine Monografie in Buchform existiert, die die Ergebnisse dieser Pionierzeit umfassend vorstellt. "bauhaus design" füllt diese Lücke in dem Jahr, in dem die Kunsthochschule ihr 90. Jubiläum feiert.
Markus Orths*
"Das Zimmermädchen".
Roman.
Schöffling & Co Verlag, 2008
Lynn Zapatek putzt im Hotel Eden, und sie putzt
gründlich. Wo andere Zimmermädchen nichts mehr sehen, fängt es
bei Lynn erst an. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt
von allem, was sie dort sieht und findet: Zettel, Bücher,
Kulturbeutel, Medikamente. Zunächst ist Lynn noch vorsichtig,
dann wird sie immer dreister. Sie beschnuppert nicht nur die
fremden Kleider, sie zieht sie auch an. An einem Dienstag hört
Lynn Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden Halt
machen vor dem Zimmer, in dem sie steht und längst nicht mehr
stehen darf. Sie hört den Schlüssel im Schlüsselloch und ihr
bleibt nur ein einziger Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett
und verbringt die Nacht dort. Mit dem Gast über ihr. Den anderen auf den Leib rücken, ihrem Leben nachspüren: Lynn weiß schnell, dass sie es wieder tun wird, tun muss. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht. Den Menschen nah und zugleich fern: wie unsichtbar.
"Das Zimmermädchen" ist das intensive Porträt einer eigenwilligen, obsessiven jungen Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, wie den Menschen gelingt, was ihr selbst so schwer fällt - das Leben. Eins ist sicher: Nach der Lektüre des "Zimmermädchens" wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unters Bett zu schauen.
* gelesen von Elisabeth Degen, in Berlin geborene Schauspielerin. Die Tochter des Schauspielers Michael Degen und der Malerin Sarah Eckel debütierte im Film 1986 in Wolf Gremms "Tödliche Liebe" und spielte ein Jahr darauf an der Seite ihres Vaters in Orlando Lübberts "Die Kolonie".
Hans-Joachim Neubauer*
"Fama. Eine Geschichte des Gerüchts".
Sachbuch.
Matthes & Seitz Verlag, 2009
Gerüchte: Bereits beim Kampf um Troja mischen sie mit, und
auch die Römer fürchten die Macht des wilden Geredes. Fama heißt
ihre Göttin des Gerüchts; als Schrecken erregendes Monster rast
sie durch Rom und verbreitet Entsetzen unter Sklaven, Bürgern und
Herrschern. Fama schreibt Geschichte, und Hans-Joachim Neubauer
bleibt ihr auf der Spur. Er entdeckt sie im antiken Athen, im
Theater Shakespeares und im Paris der Revolution, er spürt sie
auf in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs, in den
Experimenten amerikanischer Militär-Psychologen, in Romanen,
philosophischen Essays und im Internet. Fama droht überall, als
Mobbing im Arbeitsleben, in der Weltpolitik als das Raunen der
Masse und als fatale Waffe im Kampf um die öffentliche
Meinung. Fama ist das unheimliche Echo der offiziellen
Geschichte, eine Provokation für alle, die glauben, die Stimme
der Vielen kontrollieren zu können.
Gerüchte sind die Mythen unserer Zeit, ganze Berufszweige leben
davon, Presse und Rundfunk und auch der Frisörsalon.
* gelesen von Meike Schlüter. Nach dem Abitur im Internat Birklehof und Besuch der Otto-Falckenbergschule in München zahlreiche Engagements für Theater, Film und Fernsehen. An den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel v. 1996-1997, Altonaer Theater in Hamburg v. 1997-2001, Film u. a. „Schöne Welt gib Ruh“, 2004, „Aus der Tiefe des Raumes“, 2003 und bei der Fernsehserie „Hinter Gittern“ von 2002 bis 2004.
Günter Grass, Uwe Johnsen*
"Uwe Johnson, Anna Grass, Günter Grass: Der Briefwechsel".
Briefwechsel.
Suhrkamp Verlag, 2007
Hrsg. Arno BarnertBeide Schriftsteller sind auch in ihren Briefen Meister des Wortes, das macht den Reiz des Briefwechsels aus. 1959 lernen sich Günter Grass und Uwe Johnson auf der Frankfurter Buchmesse kennen, kurz nach Erscheinen der "Blechtrommel" und der "Mutmassungen über Jakob". Ihr Briefwechsel beginnt 1961 und endet 1984 mit Johnsons Tod. Mit dem Umzug der Familie Johnson nach New York, Mitte der sechziger Jahre, setzt die intensivste Phase der Korrespondenz von Uwe Johnson mit Günter und mit Anna Grass ein. Es geht um Geburtstagsfeiern, die Gefahren von Post- und Fernmeldeämtern und um die legendäre Kommune I, von denen auch Uwe Johnson berührt wird – die Kommunarden benutzen seine Berliner Wohnung monatelang als operative Basis. Und es geht um hübsche Kellnerinnen und schwarze Hüte, "... man hat mir nämlich ... im Sigmundshof meinen Hut gestohlen." (Grass an Johnson)
* gelesen von Christoph Schlemmer, Berliner Film- und Theaterschauspieler mit rheinländischen Wurzeln. Schauspielstudium an der Folkwang Hochschule Essen, Ensemblemitglied am Theater Dortmund und am Schauspiel Leipzig, Filmdebut in der mehrfach ausgezeichneten kanad./dtsch. Co-Produktion "my german boyfriend". Seine One-Man-Show "Nach 3 Bier fühl ich mich immer hetero!" genießt Kultstatus. Die Theaterkritiker NRWs wählten ihn zum "Besten Schauspieler" 2006/7 und für 2009 freut sich Schlemmer auf Auftritte in New York und einen neuen Kinofilm.
Christopher Kloeble
"Unter Einzelgängern".
Roman.
dtv premium, 2008
Angela und Erich sind die Eltern, Simon und Katrin die
Kinder. Zusammen sind sie eine Familie. Doch reicht allein die
Aufzählung der Mitglieder nicht aus, um wirklich von einer
Familie zu sprechen. Zumal sich Erich und Angela schon lange ihre
Nischen gesucht haben, ebenso wie Simon und Katrin ihre eigenen
Wege. Aber was passiert dann mit dieser sich auflösenden Familie,
wenn die Mutter mit 45 Jahren ums Leben kommt? Man schweigt,
tabuisiert den Tod der Mutter, den Zerfall der Familie. Nur
Simon, der gerade sein Studium am Literaturinstitut begonnen hat,
beginnt, darüber zu schreiben – und erfindet sich noch eine ganz
andere Familiengeschichte. So spiegeln sich und verschränken sich
Realität und Fiktion.
Bernd Cailloux
"Der gelernte Berliner".
Erzählungen.
Suhrkamp Verlag, 2008
7 neue LektionenÜber Berlin ist alles tausendmal gesagt, die Wahrheit inklusive. Der gelernte Berliner weiß, dass sich die Stadt schneller verändert als der einzelne Bewohner. Das Alte ist geblieben, das Neue mittlerweile inbegriffen. Nicht nur in der offiziellen Hochglanz-Metropole, sondern auch in den peripheren Parallelmilieus, wo fast alle Berliner wirklich leben: von den Sachwaltern eben noch gewohnter, plötzlich verlassen wirkender Areale wie dem Fernsehen bis zu den Märtyrern des Müßiggangs in den Cafés und Bars. Im Folge-Band von Der gelernte Berliner (1991) erzählt Bernd Cailloux in sieben neuen Lektionen, was die Stadt einem bereithält.
Jes Petersen*
"Jes Petersens wundersame Reise".
Biographie.
DistilleryPress Verlag, 2009
Hrsg. von Andreas HansenJes Petersen wurde in Flensburg als Sohn eines Großbauern geboren. Nach verschiedenen Zwischenstationen, u.a. als Rausschmeißer auf St. Pauli, gelingt ihm endlich der Absprung. Als „Partisan der Literatur“ startet er 1962 einen Avantgarde-Verlag. Die Moderne als Tor zur Erkenntnis einer verrückten, widersprüchlichen Welt verkörperten für ihn Leute wie Franz Jung, Raoul Hausmann, Henry Miller, Hans Henny Jahn und Oskar Panizza. Nach seinem Umzug nach Berlin wird er Ghostwriter der Tänzerin Valeska Gert („Ich bin eine Hexe“) und Sekretär des Malers Schröder-Sonnenstern. 1977 gründet er in Charlottenburg seine legendäre Galerie.
Die Savigny-Platz-Szene mit dem "Zwiebelfisch" gehörte zum wichtigen Inventar von Petersen. Mit dem listigen Widerstandskämpfer und Überlebenskünstler Oskar Huth, der Hinz und Kunz aus Kultur und Politik kannte und so manche Person vor dem Zugriff der Gestapo versteckt hatte, verband ihn ebenso eine Freundschaft wie früher bereits mit Franz Jung. (s. Lesung um 24:00: Uhr Alf Trenk liest Oskar Huth)
* gelesen von Andreas Hansen. Der in Dortmund geborene Literaturwissenschaftler arbeitet als Autor und Herausgeber. Von 1997-1999 war er Redakteur der Zeitschriften "Sklaven", "Sklaven-Aufstand" und "Die letzten Sklaven"; von 1999 bis 2007 Redakteur des Nachfolgeblatts "GEGNER". Er publizierte umfassende Arbeiten in diversen Zeitschriften zur Avantgarde und zur proletarisch-revolutionären Literatur des 20. Jahrhunderts. U.a. Herausgeber mehrerer Bücher zu Franz Jung. 2001 erschien der Briefwechsel Jes Petersens mit Raoul Hausmann und Franz Jung. Andreas Hansen lebt in Berlin.
Robert Seethaler
"Die weiteren Aussichten".
Roman.
Kein & Aber Verlag, 2008
Inmitten der Provinzleere, am Rande einer kaum
frequentierten Landstraße, führt Herbert Szevko gemeinsam mit
seiner resoluten Mutter und unter Beobachtung des kleinen
Zierfisches Georg eine alte Tankstelle. Eines Tages taucht im
Hitzeflimmern der Straße eine lebenshungrige junge Frau auf. Sie
heißt Hilde, spricht wenig und lächelt sich in Herberts Herz. Das
Leben auf der Tankstelle und der dörfliche Alltag geraten aus den
Fugen. Herbert bricht von zu Hause auf, stürzt sich als
Nichtschwimmer vom Fünfmeterbrett und dann hinein in einen
verrückten Wirbel aus Stolz, Verzweiflung und etwas ihm bisher
völlig Unbekanntem: Liebe. Hätte mich Einer bei der Lektüre dieses großartigen Buches beobachtet, hätte er eine Frau gesehen, der manchmal vor Staunen der Mund offenstehen blieb. Wenn er sich nicht gerade zu einem ungläubigen Grinsen verzogen hat.
Christine Westermann, WDR
Clemens Füsers
"Punchline".
Roman.
Aufbau Verlag, 2004
Der Autor, selbst ein leidenschaftlich bekennender
Charlottenburger, beziehungsweise sein quiviver Erzähler, führt
den Leser nicht nur durch den Kiez rund um den Savignyplatz,
sondern auch in die Halbwelt Berlins, dabei bleiben seine Helden
sympathisch. Wir hoffen und bangen mit Jo Brecht, 33, Boxer
und Halbschwergewichtler, der nach Berlin kommt um an seine
alten Erfolge anzuknüpfen. Clemens Füsers, der Bubi Scholz und andere Boxer gut kannte und kennt, weiß, wovon er schreibt, wenn er von Fights und Faustrecht im Boxermilieu erzählt. Gleichzeitig ist ihm eine anrührende Romeo-und-Julia-Geschichte gelungen, die von der unmöglichen Liebe zwischen einer Türkin und einem Deutschen handelt. "Punchline" bezeichnet die Gürtellinie, unter die nicht geschlagen werden darf. Gleichzeitig bedeutet es "Pointe", und wuchtig und präzise kommen Füsers Sätze daher, in diesem tempo- und pointenreichen Roman.
Bommi Baumann
"Rausch und Terror".
Erlebnisbericht.
Rotbuch Verlag, 2009
aufgeschrieben von Christof MeuelerMit "Rausch und Terror" knüpft Baumann an die Zeit nach der Gründung der Bewegung 2. Juni und der Rote Armee Fraktion an. Damals sei in den Gruppen gefordert worden, "dass wir das Kriegführen lernen müssen". Ihm sei das zu hart gewesen; mit einem Freund habe er beschlossen: "Wir gehen erst mal nach Asien als Ausweichquartier. Und dort war es paradiesisch." Er ist einer der Ersten, der sich nach Nepal und Afghanistan aufmacht. Er trifft dort auf Hippies, auf aus dem Vietnamkrieg desertierte US-Soldaten und auf jede Menge Opiumhändler. Die Winter verbringt er in Asien, im Sommer ist er in Europa, meist Italien oder England. Bis zu seiner Verhaftung 1981.
Es ist ein politischen Erlebnisbericht, Baumann hat erzählt, und Christof Meueler, Feuilleton-Chef der jungen welt, hat es aufgeschrieben. "Rausch und Terror" ist aber mehr als eine authentische Abrechnung mit der Droge und der ihr angeschlossenen Szene. Es ist auch ein Buch über den Drogenkapitalismus und über die Zerstörung von Teilen der radikalen Linken durch Heroin. Auch Afghanistan ist Baumann treu geblieben, nur dass dort heute die Bundeswehr die Drogenbarone beschützt.
Daniil Charms*
"Zwischenfälle".
Prosa und Lyrik.
Volk und Welt, 1992
"Mich interessiert nur Quatsch, nur das, was gar keinen
praktischen Sinn hat." Daniil Charms "Zwischenfälle" ist eine
Sammlung von skurrilen, nachdenklichen, lustigen aber auch
erschreckend realitätsnahen Geschichten, die selten länger als
zwei Seiten sind. "In einer Synthese von Kafka, den Marx Brothers,
Samuel Beckett und Karl Valentin" (Hrsg.), steht da Absurdes neben
scheinbar Trivialen, Tabuthemen werden der Lächerlichkeit Preis
gegeben. Manchmal bleibt einem freilich das Lachen im Halse
stecken. In Charms literarischen Miniaturwelten verschwimmt die
Grenze zwischen realem und irrealem. In einem Brief schreibt
Charms: „Ich lese grundsätzlich keine Zeitung. Das ist eine
ausgedachte, nicht erschaffene Welt." Wer sich auf die
„Zwischenfälle" einläßt, erhält Kabarett zum Lesen, politisch und
intelligent.
* gelesen von Frank Augustin. Er kam in den Siebzigern nach West-Berlin, studierte viele Semester an der FU, und hat eigentlich immer Musik gemacht. Einige Jahre davon als Gründungsmitglied der Kult-Band "PillePalle & die ÖtterPötter", später auch Theater mit der Gruppe "Vanilla Gorgon", dort zuständig für Musik und Schauspiel (Francois Villon - Friedhelm Kändler u.a.). Seit 2000 in der eigenen Band Passanten mit Steff Jungen und zuletzt mit Hans Hartmann am Baß. Ihre letzte CD "ZEIT" erschien Februar 2008. Zusammen mit Markus Kiefer erarbeitete Frank Augustin das Stück "wirlt" mit Texten von Charms, das am 25.4.09 Premiere in Gelsenkirchen hat.
Arno Schmidt und Walter Benjamin*
"Traumflausn" und "Träume".
Suhrkamp Verlag
Vom väterlichen "Radaugesicht" in "Gadir" über "Motetten
singende Seehunde" aus der "Gelehrtenrepublik":
Die in Arno Schmidts Werke eingestreuten Träume sorgen
immer wieder für poetische, surreale und erinnerungsträchtige Bilder.
Mehrfach hat Schmidt darauf hingewiesen, daß diese Träume nicht erdichtet,
sondern tatsächlich von ihm geträumt worden sind. In seinem Nachwort
geht Bernd Rauschenbach dieser Behauptung nach und verfolgt, wie sich
Schmidts Verständnis des Traums gewandelt hat: von einem Mittel,
über die Fläche des Zeitenstromes dahinzuschweifen, zum
Freudschen Königsweg in die Tiefen der menschlichen Psyche.Unter dem Titel "Träume" werden Traumberichte eigener Träume und traumtheoretische Reflexionen Walter Benjamins in einem eigenen Band versammelt. im zweiten Teil „Über das Traumbewusstsein“ äußert sich Benjamin zur Geschichtlichkeit des Traums, die bis zur politischen Konzeption des Traumkollektivs und seines Erwachens reichen. Wie der Herausgeber Burkhardt Lindner im Nachwort skizziert, hebt sich Benjamins eigenständige und eigenwillige Bestimmung der Traumsphäre ab von Freuds Traumdeutung und dem Surrealismus.
* gelesen von Manfred Eisner, geboren in Berlin, Theaterengagements seit ca. 20 Jahren hauptsächlich in Berlin, 1999 Musicalengagement in Dortmund, arbeitet für Film und Fernsehen. Mitwirkung in ca. 20 Filmen, u.a: Helicops, Praxis Bülowbogen, Im Namen des Gesetzes. Literaturlesungen und Lesungen für verschiedene Rundfunkanstalten, 2001 Mitbegründer der Gruppe "Die Vorleser".
Else Ury*
"Nesthäkchen und ihre Puppen", "Nesthäkchens erstes Schuljahr".
Kinderbuch.
Thienemann Verlag, 1997
Die ersten zwei Bände der Nesthäkchen-Reihe schildern die Alltagsabenteuer und den Schulalltag
eines kleinen Mädchens um 1910. Die Familie lebt in Charlottenburg, das damals noch nicht zu Berlin
gehörte, in der Knesebeckstraße, der Vater ist Arzt. Die kleine Annemarie ist ein temperamentvolles
Mädchen, das mit ihrer Lebhaftigkeit und ihrem häufigen Ungehorsam aneckt, das aber dennoch überall beliebt
ist wegen ihrer Freundlichkeit und Natürlichkeit. In ihrer Schulklasse sind fünfzig Schülerinnen, schnell
ist klar, dass Annemaries Noten in Betragen und Ordnung nicht die besten sind!
* gelesen von Petra Ch. Wolf. Sie ist seit 25 Jahren Theater-und Fernsehschauspielerin. Mit ihrem Mann und ihrer 7 jährigen Tochter lebt sie in Berlin, wo sie auch als Stimm-und Sprechpädagogin unterrichtet. Mit ihrer warmen und dunklen Stimme ist sie eine beliebte Hörspiel- und Hörbuchsprecherin.
Erich Kästner*
"Emil und die Detektive".
Kinderbuch.
Dressler Verlag, 2006
Emil und die Detektive (1929) war Erich Kästners erstes und bis heute berühmtestes Kinderbuch.
Und es ist ein sehr persönliches: Die Hauptfigur trägt nicht nur seinen Namen, Kästner heißt eigentlich
Emil Erich Kästner, der Emil des Buches hat ein ähnlich enges Verhältnis zu seiner Mutter, die, wie
Kästners Mutter auch, als Friseurin arbeitet.Emil Tischbein ist 12 Jahre alt und reist mit dem Zug zu seiner Großmutter nach Berlin. Auf der Fahrt wird er bestohlen, aber Emil verfolgt den Dieb vom Bahnhof Berlin Zoologischer Garten über Wilmersdorf zum Nollendorfplatz, um die 140 Mark zurück zu bekommen, die er seiner Großmutter hatte überbringen sollen. Dabei kommen ihm andere Kinder und seine Cousine Pony Hütchen zu Hilfe. Können sie gemeinsam den Dieb stellen?
Humor, Abenteuer und Milieuschilderung werden von Kästner bunt gemischt. Es gelingt ihm, eine spannende und tiefsinnige Geschichte zu erzählen, die vor allem, weil sie in der Gegenwart der Großstadt Berlin spielt, einen ganz neuen Ton in die Kinderliteratur bringt. Bisher waren Bücher für Kinder märchenhaft und moralisierend.
* gelesen von Inga Busch. Eigentlich wollte sie Malerin werden, aber dann hat es sie zum Film verschlagen: Inga Busch, 1968 in Neuss geboren, gab 1991 in Detlev Bucks Erfolgskomödie "Karniggels" ihr Leinwand-Debüt. Wichtige Stationen seitdem die Kinokomödie "Alles auf Zucker" (2004, Regie Dani Levy), der Fernsehfilm "Die Frau am Ende der Straße" (2006, Regie Claudia Gardes) und – für die kleinen Kinogänger – die Rolle der Reporterin Karla Kolumna in "Bibi Blocksberg" (2002).Inga Busch steht auch immer wieder auf der Theaterbühne, unter anderem in Düsseldorf, St. Petersburg und Berlin. Für ihre Darstellung der Mieke in "Eine fast perfekte Liebe" erhielt Inga Busch 1997 den renommierten Adolf-Grimme-Preis.
Bernd Harder
"Der Bond Appeal".
Sachbuch.
Droemer/Knaur Verlag, 2008
007: Alles über den Spion, den wir liebenKalt, stilsicher und unwiderstehlich! Endlich erfahren wir alles über den Spion, den wir lieben! Im Bond-Buch der Superlative: Wodka-Martini – geschüttelt oder gerührt? Was ist der Algerische Liebesknoten? Wie gewinnt man mit Baccara ein Vermögen am Spieltisch? Und mit welchem Auto lässt sich ein Düsenjet verfolgen? Der Erfolgsautor Bernd Harder verrät alle Geheimnisse rund um den berühmtesten Agenten Ihrer Majestät. Endlich erfahren wir, was 007 so unwiderstehlich macht und wie wir es ihm gleichtun können. Ob Liebesleben, Beruf oder Freizeit – Der Bond-Appeal bringt mehr Abenteuer, Glamour und Erotik ins Leben.
Friedrich Rothe
"Harry Graf Kessler".
Biographie.
Siedler Verlag, 2008
Josephine Baker tanzte in seiner Bibliothek, Nietzsche nahm er die Totenmaske
ab. Im Weltkrieg Ludendorff-Anhänger, später Sympathisant der Rätedemokratie:
Harry Graf Kessler (1868–1937) war ein Mann mit vielen Eigenschaften und Talenten.
Durch seine internationalen Verbindungen, durch sein lebhaftes Interesse an sämtlichen
Spielarten von Kunst und Literatur und durch sein starkes politisches
Engagement zählt er zu jenen Persönlichkeiten, an deren Biographie sich die Epoche
gleichsam gegen den Strich bürsten lässt. Friedrich Rothe ist ein Bravourstück gelungen, ... eine schwungvoll geschriebene Biografie, ... dieser Biograf geht kühn voran, ...ein anschauliches wie erschreckendes Bild der militant-obskuren Protzwelt der Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, ... so liest man atemlos Seite für Seite in Friedrich Rothes Buch: hingerissen, angewidert, erschrocken, bewundernd. Dieser Biograf hat es geschafft, uns eine der schillernden Gestalten ihrer Zeit nahe zu bringen, den Harry Graf Kessler zu reinigen von den Klischees des Dandys, Mäzens und Verlegers handverlesener Kostbarkeiten.
(Die Zeit)
David Wagner
"Spricht das Kind".
Literaturverlag Droschl, 2009
David Wagner geht in "Spricht das Kind" den kleinen Ritualen und Abläufen auf den Grund, die
"das Kind" tagtäglich vorführt. In ihnen spiegeln sich die Moden der unmittelbaren Gegenwart,
aber auch die Kindheit des Vaters und sogar der Großeltern. Ein ruhiger, ganz unaufgeregter Blick
ist in diesem Buch am Werk, und dazu ein ebenso gutes Gehör für die Sprachen der Kindheit. "Und so
wie ich, das mag man mir ja vorwerfen, nicht erwachsen werden will, so wollen meine Eltern nicht
aufhören, Eltern zu sein. Wollen nicht loslassen, wollen nicht Großeltern sein." Spricht das Kind ist ein wohltuend liebevolles Buch, in dem nichts an der Kindheit zum Problem wird, aber alles Anlass zu Betrachtung und Nachdenken.
Berliner Kindheit um zweitausend. Walter Benjamins berühmtes autobiografisches Buch steht im Hintergrund dieses ganz außergewöhnlichen Skizzenbuchs, das allerdings nicht in die Vergangenheit hinabtaucht, wie Benjamin in seiner Berliner Kindheit um neunzehnhundert, sondern in das Kindsein an sich. "Es liegt ein Trost in der Wiederholung der immergleichen Geschichte. Zum Glück. Also nochmal."
Klaus Schmeh
"Versteckte Botschaften".
Sachbuch.
dpunkt Verlag, 2009
Die faszinierende Geschichte der SteganografieVerbergen, schmuggeln, tarnen – wir Menschen sind äußerst erfinderisch, wenn es um Heimlichkeiten geht. Ob als Schüler mit Spickzetteln oder als Geheimagent mit Mikrofilm im Schuhabsatz, immer geht es darum, dass eine Nachricht von den anderen unbemerkt seine geheimes Ziel erreicht. vom eigentlichen Treiben nichts mitbekommen sollen. Klaus Schmeh erzählt erstmals die faszinierende Geschichte dieser versteckten Botschaften, die von den alten Griechen und ihren Wachstafeln über Geheimoperationen im Kalten Krieg bis zu den Computerhackern der Gegenwart reicht. Er nimmt den Leser mit auf eine furiose Reise durch eine Kulturgeschichte voller Intrigen, Verbrechen und Kriege, in der auch die Falschspielerei oder der Betrug in der Klassenarbeit eine Rolle spielen.
Katrin Hummel
"Gute Nacht, Liebster".
Bericht.
Luebbe Verlag, 2009
Demenz. Ein berührender Bericht über Liebe und VergessenHilda und Hans sind seit dreißig Jahren verheiratet. Doch langsam beginnt Hans sich zu verändern. Zuerst wundert sich Hilda über ihn, findet sein Verhalten manchmal unverschämt. Als ein Neurologe ihn dann fragt: Wie heißen ihre Töchter?, weiß Hans die Antwort nicht. Die erschreckende Diagnose: Demenz. Schon bald kann er seiner Frau Hilda kein Partner mehr sein und wird zum Schwerstpflegefall. Obwohl die Belastung fast unmenschlich erscheint, entscheidet Hilda, dass sie sich zu Hause um ihren Mann kümmern wird. In diesem sehr persönlichen Buch spricht sie über ihren Alltag, ihre Ängste und ihre intimsten Gedanken. Ihr Bericht ist ein bewegendes Plädoyer für die Liebe.
Das Buch zieht einen in den Bann, und weil es so gradlinig erzählt, mag man es kaum aus der Hand legen.
NRZ Neue Ruhr Zeitung
Grit Poppe
"Anderswelt".
Kinderbuch.
Dressler Verlag, 2009
Als der 11-jährige Colin in einem alten Steinbruch herumstöbert, entdeckt er plötzlich
Saurierspuren. Vielleicht steckt doch mehr hinter dem Gerede seiner Großmutter,
die behauptet, dass sein verschollener Großvater vor seinem Verschwinden
Saurierspuren gefolgt sei. Colin macht sich auf die Suche und stößt auf
eine unglaubliche, urzeitliche Welt unter der Erde. Bewacht von einem alten
T-Rex lebt eine Gruppe Saurier in einer faszinierenden Anderswelt. Wird Colin
hier auch auf seinen Großvater treffen? Doch je tiefer er in das Höhlenlabyrinth
vordringt, desto gefährlicher wird es für ihn. Denn nicht alle Urtiere sind
friedlich...
Walter Aue*
"Stunden mit Zappa".
Prosatexte.
Manuskript
"Stunden mit Zappa" sind noch unveröffentlichte Prosatexte von Walter Aue. Zappa, so heißt der alte Kater
des "Zwiebelfisch", der eines Tages beschlossen hat, dort heimisch zu werden. Walter Aue ist auch ein Art
"Streuner", einer, der immer wieder auf Reisen geht und von dort Geschichten mitbringt.In Anwesenheit des Autors liest der Schauspieler Wolfgang Unterzaucher aus "Stunden mit Zappa".
* gelesen von Wolfgang Unterzaucher. Wolfgang Unterzaucher ist Schauspieler und Sprecher. Er spielte u.a. mit in Aus heiterem Himmel (TV-Serie), Tatort - Trimmel und Isolde, Ein Fall für zwei (TV-Serie).
Jörn E. Runge
"Olga Desmond".
Biographie.
Steffen Verlag, 2009
Preußens nackte VenusSie hieß Olga Sellin, wurde 1890 in Ostpreußen geboren und starb 1964 verarmt in Ost-Berlin. Als Olga Desmond stieg sie zu einer der bestbezahlten Unterhaltungskünstlerinnen im wilhelminischen Deutschland und zu einer europäischen Berühmtheit auf. Sie war die erste Nackttänzerin in Preußen, in London, St. Petersburg, Warschau, Wien und Budapest werden ihre Darbietungen umjubelt. „Sie war eine mutige Frau. Konventionen haben sie nicht interessiert. Kunst war die einzige Gottheit, für die sie lebte“, erzählt Jörn E. Runge in seiner Biografie "Olga Desmond - Preußens nackte Venus".
Im Verborgenen Museum findet zurzeit eine Ausstellung über Olga Desmond, die "Duse der Grazie und Tanzkunst" statt.
Jules Verne*
"In 80 Tagen um die Welt".
Roman.
cbj Verlag, 2007
Der britische Gentleman Phileas Fogg bricht mit seinem Diener Passepartout aufgrund einer Wette zu
einer Reise um die Welt in 80 Tagen auf und erlebt turbulente Abenteuer. Die Reise beginnt in London
und führt über Ägypten nach Indien, wo Fogg die schöne Aouda kennenlernt, die er und Passepartout vor
dem Flammentod retten, und von dort weiter nach Hong Kong. Nach einem Halt in Japan und der Durchquerung
der USA trifft Phileas Fogg schließlich in Irland ein und gelangt von dort nach London zurück.
Der Roman beruht auf der Weltreise des Amerikaners Georg Francis Train, der 1870 jene Reise unternahm
und bis zu seinem Lebensende noch drei weitere Male um die Erde reiste, 1892 sogar in 60 Tagen. Im Jahre
1869 waren der Suezkanal und die Eisenbahn durch die USA geöffnet worden. Zuvor war eine Reise um die Erde
in 80 Tagen unmöglich.Der Roman von Jules Verne enthält einen logischen Fehler. Spätestens in Amerika hätte Fogg auffallen müssen, dass er bei einer Reise um die Erde ostwärts durch das Überschreiten der Datumsgrenze einen Tag "gewinnt". Tatsächlich verpasst er aber in New York den fahrplanmäßig abfahrenden Dampfer, weil er zu spät kommt! Warum er sich dann bei seiner Ankunft in London in Bezug auf das Datum irrt, kann so nicht mehr erklärt werden.
* gelesen von Robert Stadlober, 1982 in Friesach, Österreich, geboren. Er ist Schauspieler, Musiker und Sänger. Er spiele mit in Sonnenallee, Crazy, Sommersturm, Peer Gynt und Krabat. Immer wieder steht Stadlober auch auf der Bühne, so im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg oder am Burgtheater in Wien. Rogert Stadlober lebt zurzeit in Berlin. 2001 wurde er mit dem Nachwuchspreis des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet, 2005 für Sommersturm als bester jugendlicher Hauptdarsteller in einem Kinofilm mit dem Undine Award.
Pieke Biermann
"Der Asphalt unter Berlin".
Reportagen.
Pendragon Verlag, 2008
Kriminalreportagen aus der MetropoleMeisterhafte Prosaminiaturen
Die 28 Geschichten und ihre Akteure sind nicht erfunden, die Verbrechen tatsächlich geschehen. Pieke Biermann berichtet regelmäßig als Journaistin über wirkliche Kriminalfälle aus Berlin. Sie tut dies auf ihre ganz eigene Weise, mit einem besonderen Blick auf die Beteiligten. Aus einem Berg an Material hat sie kleine, dichte Reportagen gemacht, "die tatsächlich Dramen, Tragödien, manchmal auch Tragikkomödien erzählen; denen... wenige Silben genügen, um ein Milieu zu umreißen, eine Person zu charakterisieren, eine Gesellschaftsanalyse auf den Punkt zu bringen. Pieke Biermann ist wieder da, und zwar auf der Höhe ihres Könnens". (Ulrich Noller, Titel-Magazin)
Gisela Breitling
"Häuserfluchten und andere Umwege".
Essays.
Manuskript
"Häuserfluchten und andere Umwege" sind eine Essay-Erzählung mit unberechenbaren
Abrechnungen und ausweglosen Tiefgängen. Es geht – geht es? - um eine Familie,
eine Collage, eine absurde Stimme oder um …: "wenn wir uns nunmehr weltvergessen
in hermeneutischen Distinktionen verlieren und wenn dabei unsere digitalbasierte, aerophobe
Virtualität von bildlos-bildhaften Kontra-Diktionen bis zur kryptisch-trügerischen Troglodytik
perhorresziert und wenn wir anlässlich dieser und anderer unerlässlicher Anlässe und angesichts
sekundärer oder auch tertiärer optischer Kakophonien unsere paralaktischen und polifokalen
Rezeptionstentakeln ins Labyrinth der paratistischen Reziplikativität hinaus- und
hineindelirieren…"
Fadi Saad
"Der große Bruder von Neukölln".
Autobiographischer Bericht.
Herder Verlag, 2008
Ich war einer von ihnen - vom Gang-Mitglied zum StreetworkerMit seiner Gang, den "Araber Boys 21", zog er durch Berlin, klaute, verprügelte, bezog Dresche - und ging in den Jugendarrest. Heute bewahrt er als Kiez-Manager im Auftrag des Berliner Senats Jugendliche vor dem Absturz und begleitete 2006 Angela Merkel zum Staatsempfang in den Elysée-Palast, um dort über Chancengleichheit und Integration zu referieren. Das eindrückliche Selbstzeugnis des Fadi Saad zeigt, wie es einem gelungen ist, mit eisernem Willen dem Teufelskreis aus Hoffnungslosigkeit, Gewalt und sozialem Abstieg zu entkommen. Für viele Jugendliche ist er heute im positiven Sinne der "große Bruder von Neukölln".
Dieses Buch wird die Integrationsdebatte in Deutschland (Europa) bereichern und einen weiteren Schritt voranbringen.
Seyran Ates
Gaby Barg
"Schuhtick? Ich doch nicht!".
Eichborn Verlag, 2009
Die 3 1/2 nicht ganz so guten Angewohnheiten der FrauenFast zu schön, um wahr zu sein: Frauen!
Frech, witzig und ohne Scheuklappen konfrontiert uns Gaby Barg mit all den schlechten Angewohnheiten, die Männer zur Weißglut treiben.
Frauen haben viele gute und nur wenige nicht ganz so gute Angewohnheiten. Um genau zu sein: exakt 3 1/2. Die Sache mit dem Schuh-Tick — geschenkt; das Zicken-Syndrom und die Frostbeulen-Problematik. Und vielleicht noch die Tatsache, dass wir gerne das letzte Wort haben! Aber, seien wir doch ehrlich: Wenn wir Frauen drauf warten würden, bis sich das männliche Prachtexemplar neben uns zu einer Antwort bequemt, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Und die Männer natürlich auch.
In kurzweiligen Kapiteln zerpflückt Gaby Barg mit Witz und Selbstironie die kleinen liebenswerten Macken der Frauen, immer getreu dem Motto: Wenn ich geahnt hätte, was so alles in mir steckt ...
Thomas Fuchs
"Leben 2.0".
Jugendbuch.
Thienemann Verlag, 2009
Max steht mitten im Leben. Er ist ein guter Freund, bei den Mädchen angesagt – einfach ein netter Kerl.
Max und seine Freundin sind glücklich und fühlen sich in ihrer Clique wohl.
Doch dann passiert es...
Max bricht mit seinen Freunden zum jährlichen Oktoberfestbesuch auf. Alles ist in bester Ordnung,
ein Tisch im Bierzelt reserviert. Doch plötzlich wird er von einem Betrunkenen attackiert und brutal
zusammengeschlagen – ohne jeden Grund, einfach so, weil er da war. Zur falschen Zeit am falschen Ort ...
Max überlebt, doch er ist nicht mehr derselbe. Es gibt kein Zurück mehr, sein altes Leben ist zerstört.
Max fällt in eine schwere Depression. Rebelliert. Wird selbst aggressiv. Teilt aus. Taucht ab. Sein bester
Freund David hat Angst, dass es Max nicht gelingen wird, sich selbst wieder zusammenzusetzen. Bis völlig
überraschend Lebenszeichen eintreffen – aus Rumänien, dem Iran und Turkmenistan ...Emotional und spannend erzählte Geschichte für Jugendliche ab 13 Jahren zu einem brandaktuellen Thema.
Gerald Hagemann
"Mord bei Pooh Corner".
Krimi.
Goldmann Verlag, 2008
Robert Marley, Kriminalschriftsteller aus Brighton, braucht dringend Erholung. So fährt er
nach Hartfield, einem Ort inmitten des Ashdown Forest, der Heimat von A. A. Milnes' Winnie-the-Pooh.
Hier verspricht er sich jede Menge Ruhe und Frieden. Doch mit beidem ist es vorbei, als im Fluss
bei Poohsticks Bridge die Leiche eines Jungen gefunden wird. Roberts Schwester Dorothy, Chief
Inspector bei der Brighton Police, ermittelt vor Ort. Als ihre Recherchen allerdings Indizien
ans Licht bringen, die auf einen Zusammenhang mit dem unaufgeklärten Tod von Brian Jones, dem
Gründer der Rolling Stones, hindeuten, wird Dorothy schnell klar, dass der Fall komplizierter ist,
als es zunächst den Anschein hatte … Gerald Hagemann gelingt ein Krimi in bester englischer Tradition.
Krimi-Couch.de
Christoph D. Brumme
"Auf einem blauen Elefanten".
Reisebericht.
Dittrich Verlag, 2009
8353 Kilometer mit dem Fahrrad von Berlin an die Wolga und zurückReisen heißt im besten Fall: Neuem begegenen, immer wieder, auch am Wegesrand. In "Auf einem blauen Elfanten" ist dieser beste Fall eingetreten: Wer mit Christoph D. Brumme reist, wird reich belohnt. Sein Bericht fügt sich zu einem farbigen Porträt der Länder in der "Schwarzen Mitte Europas", über die wir Westeuropäer noch viel zu wenig wissen. Zum 2ten Mal treibt es Christoph D. Brumme auf die "Tour de Wolga".
"Wie dumm man als Medienkonsument ist, merkt man als Fahrradfahrer in Russland oder in der Ukraine... Im Donbass, dem Kohlerevier, klopften mir Bergarbeiter die Schulter wund, als ich naiv fragte, was sie von Janukowitsch halten, ihrem angeblichen politischen Liebling. Zu viel Zeitung gelesen, junger Mann, was? Für das Volk tut die Regierung nichts, egal, wer an der Macht ist! Von Medienkonsumenten, von Russen wie von Deutschen, werde ich immer wieder gewarnt. Das sei doch gefährlich, mit dem Fahrrad durch "den Osten" zu reisen! Da leben doch so viele Verrückte, Banditen, die Mafia!... Vor Menschen, die bei der Arbeit schwitzen und schmutzige Hände haben, habe ich keine Angst. Und gefährlich waren auf diesen beiden Reisen die Einladungen zum Saufen, sonst gar nichts.
(Christoph D. Brumme)
Katrin Hummel
"Gute Nacht, Liebster".
Bericht.
Lübbe Verlag, 2009
Demenz. Ein berührender Bericht über Liebe und VergessenHilda und Hans sind seit dreißig Jahren verheiratet. Doch langsam beginnt Hans sich zu verändern. Zuerst wundert sich Hilda über ihn, findet sein Verhalten manchmal unverschämt. Als ein Neurologe ihn dann fragt: Wie heißen ihre Töchter?, weiß Hans die Antwort nicht. Die erschreckende Diagnose: Demenz. Schon bald kann er seiner Frau Hilda kein Partner mehr sein und wird zum Schwerstpflegefall. Obwohl die Belastung fast unmenschlich erscheint, entscheidet Hilda, dass sie sich zu Hause um ihren Mann kümmern wird. In diesem sehr persönlichen Buch spricht sie über ihren Alltag, ihre Ängste und ihre intimsten Gedanken. Ihr Bericht ist ein bewegendes Plädoyer für die Liebe.
Das Buch zieht einen in den Bann, und weil es so gradlinig erzählt, mag man es kaum aus der Hand legen.
NRZ Neue Ruhr Zeitung
Kostas Papanastasiou, Jannis Ritsos*
"Gedichte".
Lyrik.
Wir schwiegen jahrelang schwiegen wir—wieder Schweigen?wieder allen zu? und das Gedicht mit Fingernägeln an die Wand.
Jannis Ritsos
"Ritsos' Verse sind elementarer Gesang, tief verwurzelt im griechischen Volk, in der Natur seines Landes. Meer, Steine, sonnenüberglühte Hänge, der Widerstand gegen die Macht der Herrschenden als elementares Menschenrecht sind in seinen Gedichten restlos in Poesie umgesetzt."
(Heinz Czechowski im Nachruf in "Die Zeit")
Kostas Papanastasiou gibt Konzerte (Gitarre, Gesang) mit griechischen und südeuropäischen Liedern und veranstaltet Lesungen mit eigener Poesie. Als Lyriker hat er an verschiedenen Festivals teilgenommen, so am "Internationalen Poesiefestival" in Rumänien, dem "Internationalen Poeten-Festival" in Quebec-Kanada, dem "Nationalen Poetenfest" in Novisad, Serbien. Er veröffentlichte zwei LP's und einen Gedichtband mit dem Titel "Br1qawwiefe aus Jaros".
* gelesen von Monika und Kostas Papanastasiou
Lars Hackl
"Die tödliche Herrschsucht des Hans Kruller".
Krimi.
Manuskript
Rache ist süß: Im eigentlichen Leben unauffällig, vielleicht etwas penibel, gut, vielleicht auch
etwas sehr sparsam, ist Hans Kruller ansonsten wie du und ich. Wären da nicht die Morde, die er begeht.
Exakt geplant, genau durchgeführt und äußerst brutal. Genussvoll lässt er sterben. Zum Leidwesen der
Polizei gibt es schienbar keine Verbindung zwischen Opfer und Täter. Bei Hans Kruller müssen völlig
Unschuldige stellvertretend büßen. Das macht die polizeilichen Ermittlungen nicht leichter.
Gaby Barg
"Aber ich hör dir doch zu!".
Eichborn Verlag, 2009
66 schlechte Angewohnheiten der MännerFast zu amüsant, um wahr zu sein: Männer!
Eine erfrischend unkorrekte Betriebsbesichtigung beim Hecht im Karpfenteich und anderen Prachtexemplaren: Frech, witzig und ohne Scheuklappen konfrontiert uns Gaby Barg mit all den männlichen Angewohnheiten, die Frauen zur Weißglut treiben.
Männer sind was Wunderbares, und sie wären nicht halb so wunderbar, hätten sie nicht diese kleinen liebeswerten Schwächen, die ihre Partnerinnen gelegentlich ins Staunen versetzen. Sie wollen mehr darüber wissen? Dann lassen Sie sich von Gaby Barg in die rätselhafte Männerwelt einführen und schmunzeln Sie über den Sprech-Muffel, den Schnarcher, den Katastrophen-Beifahrer, den Pflanzenkiller, den Bedienungsanleitungshasser, den Kochkunst-Kontrolleur und 60 weitere interessante Exemplare der Spezies Mann. Sicher ist nur eines: Sie werden das eine oder andere Exemplar wiedererkennen! Vielleicht wohnen Sie auch mit einem zusammen.
Arno Orzessek
"Drei Schritte von der Herrlichkeit".
Roman.
Steidl Verlag, 2008
In "Drei Schritte von der Herrlichkeit" geht um deutsch-deutsche Geschichte, ein bisschen um
Liebe und viel um Angeln, Schweinepest und Urologie. Und: es geht um die Lust an der Sprache,
den feinen Nuancen und den ironischen Zwischentönen.Das ist dann wohl der große deutsche Männerroman: drei Westmänner, zwei Ostfrauen, ein Wort. Oder besser: tausend Worte über Männerkrisen im Gefolge einer "urologischen Beunruhigung", über Wandlung, Wiedergeburt und die "unabweisbare Einsicht, dass das Leben keine Erektion ist". Max, Paul und Albert sind Cousins, quasi seit Kindesbeinen Männerfreunde und noch im mittleren Alter in Berlin unzertrennlich, ein Intellektuellentrio aus Bielefeld, Söhne ostpreußisch-pietistischer Flüchtlinge, Kenner von Luhmann und Blumenberg, meinungsfreudig, wortgewaltig, politisch wach, aber als "gebildete Feinde der Urbanität" auch Sex, Landluft, Kneipendiskussionen und anderen Wonnen der Gewöhnlichkeit nie abgeneigt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Johannes Schenk*
"Dorf unterm Wind".
DVA, 1993
In "Dorf unterm Wind" beschreibt Johannes Schenk (1941-2006) seine Kindheit in Worpswede. In Berlin
geboren, wuchs er in dem berühmten Künstlerdorf bei Bremen auf, besuchte hier die Dorfschule und zog von hier aus
als 14-Jähriger hinaus in die Welt: Als Matrose fuhr er sieben Jahre auf verschiedenen Frachtschiffen zur See.
* gelesen von Wolfgang Unterzaucher. Wolfgang Unterzaucher ist Schauspieler und Sprecher. Er spielte u.a. mit in Aus heiterem Himmel (TV-Serie), Tatort - Trimmel und Isolde, Ein Fall für zwei (TV-Serie).
Nina Jäckle
"Sevilla".
Roman.
Berlin Verlag, voraussichtlich Februar 2010
Nina Jäckle pflegt eine komplizierte Dramaturgie der Verbergung...Selten wurde erzähltechnisch
so gezielt das Wuchern eines schweren Traumas in Prosa übersetzt.
Stuttgarter Zeitung zu "Gleich nebenan"Nach ihrem viel gelobten Roman "Gleich nebenan" erscheint Nina Jäckles neues Buch im Februar nächsten Jahres im Berlin Verlag. Aus ihrem Manuskript mit dem Arbeitstitel "Sevilla" wird sie vorab lesen. Manchmal bleibt nur die Flucht wie in dem neuen Roman von Nina Jäckle. Er erzähl die Geschichte einer Flucht in ein anderes Land und in eine andere Sprache.
Das Schreiben fordert eine gewisse Klarheit, ich weiß nicht, ob es Klarheit verschafft. Vielleicht sogar im Gegenteil, denn das Schreiben macht mir persönlich immer wieder klar, dass mir Klarheit im Grunde auch nichts nützt.
Nina Jäckle (auf meinsbh.de)
Max von der Grün*
"Männer in zweifacher Nacht".
Roman.
Pendragon, 2009
Es ist kein bequemes Buch, aber wann ist die Wahrheit schon bequem gewesen."Einheit", Organ der IG Bergbau, 1. November 1962
Die Romanhandlung von "Männer in zweifacher Nacht" konzentriert sich auf einen fast "normalen" Vorfall. Bei einem Strebbruch werden drei Bergleute eingeschlossen und warten fünf Tage und fünf Nächte auf ihre Befreiung. Einer der Eingeschlossenen stirbt an den Verletzungen, zwischen den beiden anderen, dem Hauer Hubalek und dem Studenten und angehenden Theologen Brinkmann, kommt es bald zu einem schweren Konflikt. "Männer in zweifacher Nacht" ist ein Kammerspiel tief unter der Erde, in welchem aus Opfern Täter werden. Was ist der Mensch, wenn es nur noch ums nackte Überleben geht? Max von der Grün hat in seinem ersten Roman eigene Erfahrungen eingebracht. Von 1951 bis 1964 war er im Bergbau unter Tage tätig. Er wurde mehrfach verschüttet und z.T. schwer verletzt. Aber Max von der Grün hat nie "nur" Romane über die Arbeitswelt geschrieben: Bei ihm geht es immer auch ums Ganze.
Mit einem Nachwort von Frank Göhre
* gelesen von Christoph Schlemmer, Berliner Film- und Theaterschauspieler mit rheinländischen Wurzeln. Schauspielstudium an der Folkwang Hochschule Essen, Ensemblemitglied am Theater Dortmund und am Schauspiel Leipzig, Filmdebut in der mehrfach ausgezeichneten kanad./dtsch. Co-Produktion "my german boyfriend". Seine One-Man-Show "Nach 3 Bier fühl ich mich immer hetero!" genießt Kultstatus. Die Theaterkritiker NRWs wählten ihn zum "Besten Schauspieler" 2006/7 und für 2009 freut sich Schlemmer auf Auftritte in New York und einen neuen Kinofilm.
Oskar Huth*
"Überlebenslauf".
Autobiographie.
Merve Verlag, 2001
Herausgegeben von Alf TrenkNach dem Tod von Oskar Huth hat sein Freund, der Grafiker und Fotograf Alf Trenk, aus Mitschriften und Mitschnitten gemeinsamer Gespräche den „Überlebenslauf“ zusammengefügt. Es ist ein Zeitdokument entstanden, das sich liest wie ein Schelmenroman. Eine fesselnde Lektüre auch für Menschen, die Oskar Huth nie begegnet sind. Es kursierten Bruchstücke aus Huths Berliner Kriegszeit, in der er in einer Mixtur aus Gefahreninstinkt und hintergründigem Spaß als Überlebenskünstler die Nazibürokratie hinters Licht führte. Huth rettete vielen Menschen während der Nazizeit durch gefälschte Papiere und "schwejksche" Kunststücke das Leben. Nach dem Krieg hat er sich mehr und mehr zur Kunstfigur stilisiert, die in Künstlerkreisen weithin bekannt war. Seine Berufsbezeichnung lautete "Freischaffender Kunsttrinker".
* gelesen von Alf Trenk, dem jahrzehntelangen Freund und Wegbegleiter Oskar Huths.
Alf Trenk wurde 1929 in Berlin geboren, er arbeitete als Pressezeichner für Tageszeitungen und Zeitschriften und als Gerichtszeichner auch für das Fernsehen. Als Fotograf hat er u.a. 2006 die Ausstellung "Kreuzberg und die Berliner Bohème" gemacht.
Charles Darwin*
"Die Fahrt der Beagle".
Reisebericht.
mareverlag, 2006
Charles Darwins Bericht von seiner Fahrt mit der Beagle ist nicht nur das wichtigste
Reisebuch der Weltliteratur, sondern auch die abenteuerliche Chronik der Wanderjahre eines
jungen Mannes, der die Welt erst bereiste, um sie dann zu verändern. Als Darwin 1831 mit
der Beagle in See sticht, ist er gerade 22 Jahre alt: ein begeisterter Sammler von Käfern
mit einem leidenschaftlichen Interesse für die Naturwissenschaften und noch recht unschlüssig,
was er mit seinem Leben anstellen sollte. Innerhalb von fünf Jahren umrundete Darwin die Welt,
studierte die Natur der Kapverdischen Inseln, die Ureinwohner Feuerlands, buddelte in Patagonien
nach Fossilien und stieß auf fast jeder Galápagosinsel auf eine andere Finkenpopulation. Am Ende
seiner Reise hatte er 1529 Spezies in Spiritus eingelegt und 3907 Häute, Knochen und andere
Fundstücke etikettiert. Vor allem aber kam er mit einer Idee zurück, mit der er später die
größte intellektuelle Revolution anzettelte, die die Menschheit je erfahren hat.
* gelesen von Christoph Schmidt: "Nach Wegen über Schauspielerei, Industrie und anderer Erwerbszweige bin ich endlich als Reisender und Entdecker angekommen. Heute selbstständig als Forscher, Kunsthändler, Vermittler und persönlicher Berater. Gerne auch immer wieder als Sprecher und Geschichtenerzähler tätig. Lebe mit meiner Frau und meiner Tochter in Berlin Schöneberg."